Klosterruine Frauenalb am Sonntag kurz vor 17 Uhr. Die Teilnehmer:innen des diesjährigen Summer Camps sind aufgeregt und angespannt. Das sind auch die Eltern, Verwandte und Freunde der Kinder. Zur Überraschung des Publikums begann das Konzert jedoch mit einem Einblick in die Arbeit der zurückliegenden Woche. Entspannungsübungen, Aufwärmen, Stretching, Stimmbildung und Koordinationsübungen. So begann jeder Tag im Summer Camp. Die Dozenten der Summer Camp Woche haben einen professionellen Übungsplan vorgegeben. Für die Stimmbildung und das Einstudieren der Songs war Eva Leticia zuständig. Sie wurde dabei noch von Nice Brazil, speziell bei den portugiesischen Textzeilen, unterstützt. Steffen Dix übte mit den Instrumentalisten die Begleitstimmen ein. So konnte in diesem Camp das komplette Arrangement, Gesang und Begleitband, von den Teilnehmer:innen selbst gestaltet werden. Die Gesamtleitung, die Arrangements, das Rhythmustraining und alles andere war der Part von Jorge Duran, dem „Mastermind“ hinter der Veranstaltung, wie Steffen Dix bemerkte.
Der erste Song des Konzerts war dann „Guten Morgen Sonnenschein“ ein deutscher Schlager auf Grundlage des Sambas „Canta Canta Minha Gente“ von Martinho da Vila. Der Song wurde gekonnt vorgetragen, nur hier und da merkte man zu Beginn ein wenig Nervosität.
Nach dem das Publikum kräftig Applaudiert hatte, war davon aber schon beim zweiten Stück nichts mehr zu spüren. Samba Lelê, ein brasilianisches Kinderlied auf Portugiesisch gesungen. Diese Herausforderung meisterten die Kinder mit Bravour. Das Publikum belohnte die Performance mit begeistertem Applaus.
Bei „O Pato (The Duck)“, ein brasilianischer Samba und Jazzstandard von Joao Gilberto, war der portugiesische Originaltext allerdings schlicht unmöglich zu bewältigen. Dies veranlasste Steffen Dix einen deutschen Text zu diesem Lied zu schreiben. Alle hatten Spaß an dem Text mit der brasilianischen Samba-Ente.
Zum Abschluss sangen die Kinder noch „Mas Que Nada“, ein Samba von Jorge Ben, Version von Sergio Mendez und Black Eyed Peas, Samba meets Hip Hop. Hier war neben dem Gesangssolistenpart auch noch ein mitreißendes Tanzsolo zu sehen. Das Publikum war total begeistert. Man konnte den Teilnehmer:innen die Freude an den einstudierten Stücken und den Stolz über die gelungene Darbietung deutlich ansehen.
Großes Lob daher auch von Steffen Dix am Ende des Konzertes an die Teilnehmer:innen. Alle waren mit Konzentration und Eifer dabei. Die Kinder und Jugendlichen kamen aus Albanien, Amerika, Brasilien, Deutschland, Eritrea, Kamerun, Schweden und der Ukraine. Einige waren erst seit wenigen Monaten in Deutschland und ihre Sprachkenntnisse noch im Aufbau. Dafür konnten Sie aber Englisch sprechen. Der Unterricht wurde daher kurzerhand in Deutsch und Englisch gehalten. Die Teilnehmer:innen bekundeten: Die Verständigung miteinander war überhaupt kein Problem. Steffen Dix bemerkte, dass in dieser Woche die Kinder mehr Musikunterricht hatten als in einem Jahr an einer Schule üblich sind. So kam zu den erlernten Fähigkeiten in Musik und Tanz auch noch das praktische Üben einer Fremdsprache dazu. Alle waren sich einig: das Summer Camp 2022 war ein voller Erfolg.